Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge
Anmelden
Bereiche
content-pic_166-169_schmidt_reiser_wehner.jpg

Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy. Publikationen im Mendelssohn-Jubiläumsjahr 2009

Elias. Ein Oratorium nach Worten des Alten Testaments, Hauptfassung, Partitur. Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Serie VI, Band 11.

Herausgegeben von Christian Martin Schmidt, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden etc. 2009, LV + 458 Seiten.

Mit der Partitur der Endfassung des Oratoriums »Elias« op. 70, wie sie im Erstdruck von Oktober 1847 festgehalten ist, ist der erste Band (VI/11) des umfangreichen Projekts erschienen, mit dem die Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy das opus maximum des Komponisten vorlegen wird. Aufzuarbeiten ist eine auf den ersten Blick kaum überschaubare Menge an Dokumenten, die von Librettoentwürfen unterschiedlichster Form über musikalische Quellen in allen Ausprägungen bis hin zu einem umfänglichen Fundus von Briefen zum Text, zu Aufführungen oder zur Veröffentlichung reichen. Die Vielfalt dieser Quellen und der Umfang des Werkes machen die Aufteilung der Edition in fünf gesonderte Bände erforderlich: Neben dem Hauptband wird zunächst ein weiterer Partiturband (VI/11A) erscheinen, in dem die Frühfassungen von 1846, die freilich ihren Nukleus in der Version der Uraufführung am 26. August des Jahres in Birmingham haben, in angemessener Form kombiniert werden. Der Klavier-Auszug des Komponisten, dem eine besondere Bedeutung bei der Ausarbeitung der Endfassung des Werkes zukommt, ist Gegenstand des Bandes VI/11B (inklusive Kritischer Bericht). Ihm schließen sich der Band VI/11C mit den musikalischen Skizzen sowie ein Textband VI/11D an. Letzterer bietet die komprehensive Werkentstehung, die Kritischen Berichte zu den Partiturbänden, die Entwürfe zum deutschen Libretto, welche der Komponist, Carl Klingemann und Julius Schubring in großer Zahl hinterlassen haben, und schließlich Dokumente zur Entstehung der englischen Übersetzung, in denen die inhaltliche Qualität der diesbezüglichen Diskussion zwischen Mendelssohn und William Bartholomew greifbar wird.

Klaviertrios, Hauptband. Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Serie III, Band 9.

Herausgegeben von Salome Reiser, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden etc. 2009, XXIX + 261 Seiten.

Der Band umfasst neben den beiden zu Lebzeiten des Komponisten publizierten Klaviertrios d-Moll op. 49 und c-Moll op. 66 zwei Trio-Fragmente sowie mehrere Skizzen, die zeigen, in welch bislang unbekannter Intensität sich Felix Mendelssohn Bartholdy mit der Gattung auseinandersetzte. Für die Edition konnte darüber hinaus eine Vielzahl an Quellen erstmals berücksichtigt werden. Hierzu zählen die in Privatbesitz befindliche autographe Stichvorlage von op. 49, die autographe Partitur von op. 66 sowie ein abschriftlicher, durch Mendelssohn eigenhändig und zumeist von den übrigen Quellen abweichend korrigierter Stimmensatz desselben Werkes. Darüber hinaus gelang es, sämtliche in der Überlieferungsgeschichte teilweise sehr seltenen Paralleldrucke zum deutschen Erstdruck in England, Frankreich und für op. 66 auch in Italien ausfindig zu machen. Erstmals ausgewertet wurde auch eine bis dato unbekannte, zu Lebzeiten des Komponisten entstandene zweite Auflage des deutschen Erstdrucks von op. 49. Alle diese Quellen weichen besonders im Falle des d-Moll- Trios ganz erheblich von Mendelssohns letztgültig intendierter Werkgestalt ab, zumal nicht nur die Manuskript-, sondern auch die Druckquellen jeweils frühere, nur hier nachweisbare Werk- und Korrekturstadien dokumentieren. Die Listen der inhaltlichen Abweichungen aller Quellen innerhalb des Kritischen Berichts umfassen dadurch rund 6 000 Einträge. Wie in den übrigen Werken mit Beteiligung eines Tasteninstruments lässt sich auch bei den Trios eine extrem hohe Anzahl an Korrekturen im Klavierpart konstatieren, die nur zu einem geringen Teil auf die bekannte Diskussion Mendelssohns mit dem befreundeten Komponisten und Pianisten Ferdinand Hiller um die Gestaltung eines zeitgenössisch-modernen Klaviersatzes zurückgehen. Vielmehr eröffnet sich hier eine Vielzahl an Einblicken in Mendelssohns kompositorisches Denken insgesamt. Während die Erarbeitung des Klavierparts im Falle des Trios op. 49 über mehrere Autographe, zahlreiche Werkstadien inklusive Tekturen in der Stichvorlage bis hin zu ausgiebigen verbalen Korrekturanweisungen und mehreren Druckauflagen reichte, fand sie im Trio op. 66 vorwiegend in der autographen Partitur ihren Niederschlag und ist auf mindestens elf Korrekturebenen zu veranschlagen. Weitere neue Informationen zu Entstehungsund Kompositionsprozess der beiden Trios sowie zur Geschichte der ausländischen Paralleldrucke liefert nicht zuletzt auch die umfangreiche Einleitung des Bandes.

Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke (MWV). Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Serie XIII, Band 1 A, Studien-Ausgabe.

Von Ralf Wehner, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden/ Leipzig/Paris 2009, LXXXVIII + 595 Seiten.

Nach mehr als fünfzehnjährigen Vorarbeiten der Mendelssohn-Forschungsstelle an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig konnte das thematisch-systematische Verzeichnis der musikalischen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (MWV) nun abgeschlossen werden. Es ist die erste wissenschaftliche Publikation, die eine mit Notenbeispielen (Incipits) versehene Gesamtschau des gedruckten und ungedruckten Schaffens mit einer Auflistung des Quellenbestandes verbindet. Das MWV erscheint zunächst in Gestalt einer Studien-Ausgabe (684 S.) und soll über alle bekannten oder nachweisbaren Werke Auskunft geben, den Stand der aktuellen Quellenerfassung dokumentieren sowie Perspektiven für die weitere Forschung und Musikpraxis aufzeigen. Daneben führt es ein Klassifizierungssystem sowie Werknummern ein, die Mendelssohns Kompositionen eindeutig bezeichnen und Verweise erleichtern. Das neue Mendelssohn-Werkverzeichnis dokumentiert etwa 750 Kompositionen, die weltweit in mehr als 2 500 handschriftlichen Quellen aus über einhundert Bibliotheken überliefert sind. Ein gewisser Teil der Werke ist nach wie vor unveröffentlicht, etliche Kompositionen sind bislang nur dem engsten Spezialistenkreis bekannt, eine erhebliche Zahl von Handschriften schließlich wird im MWV zum ersten Mal dokumentiert. Aufgrund der Besonderheiten in der Quellenüberlieferung und der Druckgeschichte der Werke Felix Mendelssohn Bartholdys war eine bei anderen Komponisten vorgenommene Einteilung in »Werke mit Opuszahlen« und »Werke ohne Opuszahlen « nicht sinnvoll. Um den raschen Zugang auf das heterogene Gesamtwerk zu ermöglichen und eine einheitliche Basis für weitere Beschäftigung zu schaffen, wurden eine systematische Gliederung in 26 Werkgruppen sowie ein neues Klassifizierungssystem eingeführt, das jedem enthaltenen Werk eine bestimmte Nummer zuordnet. Innerhalb der einzelnen Werkgruppen werden die Kompositionen nach der Zeit ihrer Entstehung aufgelistet, ungeachtet dessen, ob sie zu Lebzeiten Mendelssohns im Druck erschienen waren oder nicht. Ein Anhang eröffnet Einblicke in Mendelssohns vielseitige Beschäftigung mit Musik anderer Autoren. Den größten Raum nehmen dort aufführungspraktische Einrichtungen, Uminstrumentierungen und neu geschriebene Orgelstimmen zu Kompositionen des 18. Jahrhunderts ein, daneben Abschriften und Herausgaben fremder Werke, Zitate in Albumblättern sowie Bearbeitungen und Aufzeichnungen von Volksweisen.

loading ....
Artikel Navigation
Heft 3 (2009)
Beiträge Diskussionen Berichte & Notizen
Footer - Zusätzliche Informationen

Logo der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Sächsische Akademie
der Wissenschaften

ISSN:
1867-7061

Alle Artikel sind lizensiert unter:
Creative Commons BY-NC-ND

Gültiges CSS 2.1
Gültiges XHTML 1.1