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»… diese unwürdige und selbstmörderische Richtung …« Eine Stimme aus Russland im Materialismus-Streit


1. Vorgeschichte


Die Kritik an kirchlichen Hoheitsansprüchen, die Abkehr von religiösen Deutungsmustern und vor allem die Ablehnung von theologischen Einmischungen in naturwissenschaftliche Diskurse sind Kennzeichen des modernen Rationalismus, der gemeinhin mit dem Begriff der ›Aufklärung‹ verbunden wird. Zu den frühen Protagonisten kann schon René Descartes’ (1596–1650) Eintreten für unvoreingenommene Vernunft gezählt werden, aber dann ist das 18. Jahrhundert geradezu das ›Jahrhundert Voltaires‹ (1694–1778), des schonungslosen Kritikers von kirchlichen Missständen wie Hegemonialansprüchen. Eine besonders konsequente (um nicht zu sagen, radikale) Richtung ist mit den Namen der französischen Materialisten Denis Diderot (1713–1784), Claude Adrien Helvétius (1715–1771) und Paul Thiry d’Holbach (1723–1789) verbunden. Bezogen auf die Anthropologie, traf in dieser Zeit der für stikten Atheismus und Empirizismus plädierende Arzt Julien Offray de La Mettrie (1709–1751) mit seiner Metapher vom Menschen als Maschine genau den Zeitgeist (L’homme machine, Paris 1748).


Neben verschiedenen anderen – politischen und sozialen – Faktoren bereitete dieses Gedankengut den Boden für die Französische Revolution, in deren Strudel jedoch die intellektuellen Höhenflüge zusammen mit vielen der exponierten Akteure ein jähes Ende fanden. So erschienen die Vorgänge zwischen 1789 und 1794 in den Augen der Nachbarländer (zunächst) nicht als ein gewaltsamer Versuch der Durchsetzung moderner Ideen, sondern wegen der Massenhinrichtungen, der chaotischen Auflösung gesellschaftlicher Strukturen und der Zerstörung von unersetzlichem Kulturgut als Rückfall in die Barbarei. Wenn also in den Debatten des 19. Jahrhunderts, mit denen wir uns im Folgenden beschäftigen wollen, der Materialismus von seinen Kritikern vielfach mit dem Verlust von Werten und Moral, mit Zerstörung und Nihilismus assoziiert wurde, so stand dieses warnende Szenario noch unter dem Eindruck der historischen Zäsur. Das Rad der Geschichte ließ sich jedoch nicht zurückdrehen; äußeres Zeichen dafür, dass sich der Weg in eine säkularisierte Welt abzeichnete, war die Neuordnung Europas unter Napoleon (1769–1821), die von einer systematischen Verstaatlichung von Kirchenbesitz und einer entsprechenden Beschneidung des politischen Einflusses insbesondere der katholischen Seite geprägt war. 


Als zwei Generationen nach der Revolution die kollektive Erinnerung an die seinerzeitigen Verwerfungen etwas verblasst war, konnte der ›aufgeklärte‹ Materialismus erneut Boden gewinnen. Nunmehr war es aber der deutsche Sprachraum, in dem um die Mitte des 19. Jahrhunderts unter den (zumal jüngeren) Intellektuellen wieder die Begründung von Werten (besonders hinsichtlich der Bedeutung des Glaubens) in der Gesellschaft hinterfragt und das Verhältnis von Naturwissenschaft und Religion neu ausgelotet wurde: Nach dem Abschied vom Idealismus, durch den Paradigmenwechsel weg von der Naturphilosophie hin zur empirisch-experimentellen Naturwissenschaft und vollends nach dem Scheitern der Revolution von 1848 schienen materialistische (bzw. antiklerikale) Positionen dem liberalen Bürgertum, das in seinen politischen Ambitionen enttäuscht war, wenigstens auf weltanschaulichem Gebiet die Teilhabe an der ›Moderne‹ zu ermöglichen; in Zeiten der Restauration konnten die Materialisten ihre Opponenten als die ›Ewig Gestrigen‹ abqualifizieren.1

2. Der ›Materialismus-Streit‹


Auf philosophischer Seite stellte Ludwig Feuerbachs (1804–1872) berühmte Streitschrift Das Wesen des Christentums (1841) eine antikonfessionelle Ini­tialzündung dar und 1844 erschienen die Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie von Friedrich Engels (1820–1895), in denen erstmals die volkswirtschaftlich-soziologische Dimension in den Vordergrund gerückt und andere (konkurrierende) materialistische Argumente mit schroffen Worten als inadä­quat und überholt, ja primitiv abgelehnt wurden.2

Als ›Materialismus-Streit‹ in die Philosophiegeschichte eingegangen ist jedoch eine Kontroverse, die hauptsächlich unter Naturwissenschaftlern geführt wurde und ihren Ursprung von den publikumswirksam formulierten Physiologischen Briefen (1847) des Liebig-Schülers und Zoologen Carl Vogt (1817–1895) nahm. Dieser hatte dort in provokanter Weise (und in Anlehnung an den französischen Physiologen Pierre Jean George Cabanis [1757–1808]) die Gedanken als Produkte des Gehirns mit dem Urin als Produkt der Nieren verglichen, um auf diese Weise jede spirituelle Qualität des Organischen allgemein und des Menschen im Besonderen ad absurdum zu führen. Stark polarisierend unterschied Vogt den »reinen Unsinn«, »eine Seele anzunehmen«, vom (sc. materialistischen) »folgerechten Denken«3 und stieß damit nicht nur auf Zustimmung, obwohl die Kritik zunächst moderat ausfiel. So kommentierte der Göttinger Physiologe und Philosoph Rudolf Hermann Lotze (1817–1881) die Gleichsetzung von Denken und Harnausscheidung durchaus witzig als »unfiltrierten Einfall«: »Ob alle Gedanken der Menschen auf diesem uropoetischen Wege entstehn sollten, bezweifle ich; nur dieser Ausspruch selber könnte auf die Vermutung bringen, es sei doch möglich.«4

Nachdem der am gleichen Ort wirkende renommierte Anatom und Physiologe Rudolph Wagner (1805–1864) bereits 1851–52 in einer sicher absichtlich ebenfalls Physiologische Briefe betitelten Artikelserie in der Augsburger Allgemeinen Zeitung, dem damals in Deutschland führenden Publikationsorgan, im Kontext einer populären Darstellung biologischer Erkenntnisse den Materialismus kritisiert hatte,5 schloss er eine wesentlich schärfere Replik an: Auf der 31. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Göttingen (September 1854) trat Wagner den Thesen des damals bereits aus politischen Gründen in die Schweiz emigrierten Vogt entschieden und seinerseits polemisch in einem »anthropologischen Vortrag« über Menschenschöpfung und Seelensubstanz entgegen; noch im gleichen Jahr ließ Wagner dieser alsbald gedruckten und rasch vergriffenen Rede eine Schrift Ueber Wissen und Glauben folgen. Ein zentrales Argument all dieser Erwiderungen war die Zurückweisung ontologischer bzw. metaphysischer Schlussfolgerungen aus biologischen Befunden: Die Methoden der experimentellen Physiologie erlauben keine Aussagen zu Seele, Unsterblichkeit und sonstigen transzendenten Inhalten; Naturwissenschaft und Glauben liegen auf unterschiedlichen kategorialen Ebenen – ein Standpunkt, den so gut wie alle Materialismus-Kritiker teilten, seien sie bekannte Naturforscher, wie Justus von Liebig (1803–1873), Matthias Jacob Schleiden (1804–1881), Jakob Henle (1809–1885), Rudolf Virchow (1821–1902) und der junge Ernst Haeckel (1834–1919), oder ausgewiesene Philosophen, wie Friedrich Albert Lange (1828–1875), der 1866 eine Monographie zur Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart vorlegte.


Es war auch nicht der nahe liegende Vorwurf erkenntnistheoretischer Naivität, was den ›Materialismus-Streit‹ eskalieren ließ, sondern Wagners Verknüpfung der (naturwissenschaftlichen) Frage nach der Herkunft des Menschen mit laienhaften theologischen Überlegungen auf der Basis eines buchstabentreuen Bibelglaubens, was in der Summe dem glänzenden Rhetoriker Vogt geradezu eine Steilvorlage für eine schonungslose Erwiderung6 geben und Wagners Ansehen nachhaltig beschädigen sollte. Hierzu ist eine Erläuterung vorauszuschicken: Wenn in der Zeit vor Charles Darwins (1809–1882) grundlegenden Schriften On the Origin of Species (1859) und insbesondere The Descent of Man (1871) über die Entstehung des Menschen diskutiert wurde, so standen sich im Wesentlichen zwei naturkundliche Vorstellungen gegenüber: Eine Theorie plädierte für die Einheit des Menschengeschlechts mit einem gemeinsamen Ursprung aller Völker (Monogenie). Das andere Modell ging von einer grundsätzlichen biologischen Verschiedenheit der »Rassen« aufgrund heterogener Provenienz aus (Polygenie). Da die erste Hypothese grundsätzlich mit der biblischen Genesis kompatibel ist, schien sie – obgleich sie mit weltanschaulichen Fragen nichts zu tun hat und sich im Gefolge von Darwins Evolutionslehre durchsetzte – 
zu Beginn des 19. Jahrhunderts eher altbacken. Warum, das zeigt Wagners Argumentation auf der Grundlage des damaligen Katechismuswissens zur Heilsgeschichte: Es »kann kein Zweifel sein, mit der Bejahung oder Verneinung steht und fällt das ganze historische Christenthum in seinem tiefen Zusammenhang mit der Menschenschöpfung.«7 Die vermeintlich fortschrittliche Polygenie, der Vogt dezidiert zuneigte, war allerdings ihrerseits politisch funktionalisierbar als ein »Resultat, das insbesondere den Sklavenbesitzern als das erwünschteste erscheinen muss.«8

Der bloße Zusammenprall der beiden etablierten Meinungen hätte wohl keine großen Weiterungen gehabt, doch erwies sich Wagners amateurhaftes Wildern auf theologischem Gebiet zusammen mit dem den Zeitgenossen peinlich aufstoßenden öffentlichen Glaubensbekenntnis als für seine Sache aus­gesprochen nachteilig: Religiöse Wahrheiten seien »ein Erzeugnis des Wachs­thums und der Entfaltung des in den Menschen waltenden göttlichen Geistes«,9 und der Glaube sei insofern »ein Geschenk. In und mit demselben empfängt man ein neues Organ des Geistes, einen neuen Erkenntnisweg neben der denkenden natürlichen Vernunft.«10 Genau der Ausdruck »Organ«, den Wagner im Sinn von griech. organon (= Werkzeug) benutzte, verlockte Vogt zu beißendem Spott: In seiner vernichtenden Antwort Köhlerglaube und Wissenschaft verlangte er vom Anatomen Wagner den Nachweis einer solchen Struktur, die selbst zu besitzen er definitiv leugnete.11 Eine Zurückweisung erfuhr Wagner aber auch von sachkundiger theologischer Seite: Der damals in Marburg als Philosophiehistoriker tätige Eduard Zeller (1814–1908), ein Vertreter der historisch-kritischen Bibelhermeneutik, nannte ihn einen »Dilettanten« und seine Interpretation der Schrift »unerhört«, »monströs« und zumindest »ungeschickt ausgedrückt«.12

Im Ergebnis wurde nunmehr die Diskussion allgemein und es erschienen in rascher Folge Streitschriften, die mehr oder weniger polemisch für oder gegen Vogt argumentierten. Viele dieser Autoren und Texte sind heute vergessen; die Wahrnehmung in der Forschung beschränkt sich auf wenige (und immer die gleichen) Akteure, wie überhaupt der ganze Materialismus-Streit insgesamt einer gründlichen Aufarbeitung harrt: Ein vor vier Jahren erschienener voluminöser Sammelband13 berücksichtigt nur einzelne Facetten und auch die für 2011 angekündigte Anthologie der gleichen Herausgeber gibt Ausschnitte aus relativ bekannten Texten wieder;14 dabei gruppieren sich auf der Seite 
der Materialisten neben Feuerbach und Vogt Heinrich Czolbe15 (1819–1873), Jakob Moleschott16 (1822–1893) und Ludwig (Louis) Büchner17 (1824–1899). Zu den Kritikern zählen neben den Naturforschern Wagner, Henle und Schleiden (Liebig und Virchow fehlen dagegen) die Philosophen Immanuel Hermann (von) Fichte18 (1796–1879) und Jakob Frohschammer19 (1821–1893). Julius Frauenstädt (1813–1879), Schriftsteller und Nachlassverwalter Arthur Schopenhauers (1788–1860), nimmt eine differenzierende Mittelstellung ein,20 so dass ­optisch ein ausgeglichenes Bild entsteht. 


Dieser Eindruck trügt jedoch in mehrfacher Hinsicht. Unsere Recherchen ergaben ein deutliches Überwiegen der antimaterialistischen Positionierungen, und zwar nicht nur seitens Personen der zweiten und dritten Reihe;21 die entsprechende Haltung eines der bedeutendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts soll gleich erläutert werden. Außerdem ist der Vermutung einer ›klaren Trennlinie‹ im Sinn der pauschalen Verknüpfung von Materialismus, ›Aufklärung‹ und ›Fortschritt‹ entgegenzutreten, da sie dem historischen Befund nicht gerecht wird: Wie wir am Beispiel von Vogts Biologismus angedeutet haben, erscheinen aus heutiger Sicht manche sich damals als ›materialistisch-modern‹ gerierende Konzeptionen geradezu reaktionär. ›Erzkonservativ‹ waren auch Czolbes Vorstellungen von der Ewigkeit und Unveränderlichkeit der Welt, und Moleschotts oder Büchners Metaphysik der Stoffe mutet nicht wie Naturwissenschaft, sondern wie reine Naturphilosophie an. Wie die hier gleich vorgestellte Quelle an einem Einzelbeispiel zeigt, würde sich eine genauere Analyse des Diskurses also durchaus lohnen.


3. Ein Akademievorhaben zu Säkularisierungstendenzen in der Wissenschaftsgeschichte


Im Mai 2007 nahm das bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Vorhaben Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland auf den Gebieten Chemie, Pharmazie und Medizin im 19. Jahrhundert die Arbeit auf. Anhand exemplarischer Teilgebiete aus den genannten Fächern sollen die historische Ausprägung, die jeweils spezifische Varianz sowie die Konjunkturen dieser bilateralen Verbindungen dokumentiert werden. Das Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Beispielen bildet die Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlichen Paradigma, das zu einer neuen Fundierung von Medizin, Chemie und Pharmazie führte, aber auf dem Weg dorthin die traditionellen naturphilosophischen Konzeptionen nicht abrupt obsolet machte, sondern seine Leistungsfähigkeit bzw. Überlegenheit gegenüber kultur- bzw. kontextspezifischen Konkurrenten erst erweisen musste. Gleichzeitigkeiten, Ablöseprozesse, konzeptionelle Rivalitäten und Widerstände von Alt gegen Neu (insbesondere Vorbehalte aus religiösen Gründen) sind deshalb ein wichtiger Forschungsgegenstand. 


2009 wurde eine Monographie vorgelegt, deren programmatischer Titel bereits die durch empirisch-experimentelle Verfahren beschleunigten Säkularisierungstendenzen im 19. Jahrhundert andeutet.22 Im Anschluss daran ist ein weiterer Band entstanden, der – ausgehend vom Œuvre des vielseitigen Naturforschers Karl Ernst von Baer (1792–1876) – verschiedene internationale Diskurse dieser Zeit in den Blick nimmt, in denen Religion, Naturphilosophie und neue Naturwissenschaft miteinander in Konflikte gerieten. Einer der Kampfplätze war der soeben beschriebene Materialismus-Streit, der – wie wir gesehen haben – durchaus auch Konsequenzen für die Anthropologie hatte; ein weiterer, der hier zu nennen wäre und in den letztlich der Materialismus-Streit einmündete, war die Auseinandersetzung um den Darwinismus,23 wo sich die Widerstände an der Selektionstheorie entzündeten. Diese beschreibt einen Mechanismus der Evolution, der ohne Sinn und Ziel auskommt und mit dem Verzicht auf Teleologien auch den Menschen als Krone der Schöpfung entthront – von einer Widerlegung religiöser Deutungsmuster ganz abgesehen. Beim Darwinismus-Streit war es sogar möglich, Argumentationsstrukturen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein zu verfolgen (Kreationismus, Intelligent Design) und die politische Funktionalisierbarkeit einer vordergründig biologischen Thematik (erneut) nachzuweisen. 


Bei der Projektarbeit wird immer wieder deutlich, wie sehr die Wissenschaftsgeschichte bisher die russische Perspektive vernachlässigt hat. Dies ist nicht nur sprachbedingt, denn russische Wissenschaftler haben auch auf Deutsch und Französisch publiziert, sondern es liegt vor allem am verbreiteten Vorurteil, Russland habe einseitig von der sonstigen europäischen Entwicklung profitiert, die dort gewonnenen Ergebnisse seien also lediglich Derivate. Eine entsprechende Differenzierung herbeizuführen, gehört deshalb zu den Anliegen des Vorhabens. Aus diesem Grund wurde in der von uns soeben vorgelegten Monographie Karl Ernst von Baer ausgewählt: Baltendeutscher und russischer Staatsbürger, in Königsberg, St. Petersburg und Dorpat wirkend, polyglott und von eindrucksvoller Strahlkraft auf so diverse Gebiete wie Entwicklungsbiologie (er fand die menschliche Eizelle und erkannte die Bedeutung der Chorda dorsalis als Merkmal der Wirbeltiere), Vergleichende Anatomie, metrische Anthropologie, Ethnographie, Geographie (es gibt das Baersche Gesetz zur Uferböschung von Flüssen) und Ökologie (besonders hinsichtlich nachhaltiger Fischerei). Trotz dieser vielfältigen wissenschaftlichen Leistungen führt Baer heute nur noch ein Fußnotendasein in Handbüchern. Obwohl seine zahlreichen populärphilosophischen Reden und Aufsätze Beiträge zu allen großen Diskursen des 19. Jahrhunderts enthalten (Stellung des Menschen, Evolution, Geschichte), werden sie höchstens global zur Kenntnis genommen und oft missverstanden, so dass sie im heutigen Verständnis sogar Baers Grund­lagenforschungen unter ›vitalistischen‹ Vorzeichen zu relativieren scheinen. Baer hat sich auch zum Materialismus-Streit mehrfach geäußert, deshalb soll hier (s)eine vergessene Stimme aus Russland zur Geltung kommen.


4. Karl Ernst von Baer: Materialismuskritik ohne ›Köhlerglaube‹


Karl Ernst von Baers wissenschaftliche Arbeit begann mit embryologischen Fragestellungen; von der berühmten Entdeckung des ›Säugetier-Eies‹ abgesehen,24 gehört die zweibändige Entwickelungsgeschichte der Thiere zu seinen Hauptwerken.25 Die dort beobachteten Gesetzmäßigkeiten prägten Baers Denken sein ganzes Leben lang: Veränderung als Grundprinzip der Natur, Entwicklung vom Einfachen bzw. Allgemeinen zum Komplexen, verbunden mit zunehmender Selbständigkeit und Individualität, schließlich Erreichen eines von Anfang an bestehenden Ziels, das Baer auch als »Wesenheit« oder »Idee« bezeichnete. Wenn ein solches Telos sich in der Materie verwirklicht, lässt sich, so Baer, als »allgemeinstes Gesetz der Natur« eine »Geschichte fortschreitender Siege des Geistes über den Stoff« erkennen,26 deren Abläufe zwar auf physikalischen oder chemischen Vorgängen beruhen, aber weder ausschließlich noch hinreichend mit diesen erklärbar sind.27 Baer wollte diese Einschätzung nicht als Spielart der ›Lebenskraft‹ oder als sonstige naturphilosophische Spekulation verstanden wissen, sondern als Ergebnis exakter empirischer Forschung. Insofern verwundert es nicht, wenn er mit dem vorgeblich naturwissenschaftlich begründeten Materialismus nichts anfangen konnte, den er im Übrigen für ein Übergangsphänomen in einer fortschrittsorientierten Phase der Neuorientierung und des Paradigmenwechsels (vor allem hin zu einer experimentellen Physiologie) hielt. 


Nun wäre es aber verfehlt, Baer zu den Bundesgenossen Rudolph Wagners im Materialismus-Streit zu rechnen. Beide Wissenschaftler kannten sich zwar persönlich und waren sogar durch ihre kraniometrischen Interessen fachlich enger verbunden – das von Baer und Wagner 1861 initiierte Spezialistentreffen in Göttingen zur Verabredung standardisierter Messpunkte am Schädel gilt bis heute als Gründungstag der wissenschaftlichen Anthropologie –, dennoch lagen ihre weltanschaulichen Positionen erheblich auseinander: Baer stand dem religiösen Kult distanziert gegenüber, denn ihm waren »Priesterdummheit und besonders die priesterliche Heuchelei« »zuwider«.28 Einen Schöpfungsakt durch einen personalen Gott schloss er als »gemeine Töpferarbeit« 
aus,29 die biblische Erzählung vom Sündenfall bezeichnete er als wenig glaubwürdige »Apfelgeschichte« und die Moseserzählungen des Pentateuch hielt er für »anstößig«, ja »blasphemisch«,30 insofern war Baer meilenweit von der Schriftgläubigkeit Wagners entfernt und vertrat hinsichtlich metaphysischer Phänomene stattdessen eine agnostische Haltung. Dessen ungeachtet betrachtete Baer den »Hang zur Anbetung« – und sei es nur als »dunkle[s] Gefühl« – als essentielles Kennzeichen des Menschen, wodurch sich dieser vom Tier wesenhaft unterscheidet.31

Den Materialismus-Streit in Deutschland und die Rolle seines Kollegen Wagner darin verfolgte Baer aus weiter Entfernung (er arbeitete damals in St. Petersburg an der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften) und eher befremdet, und er weigerte sich zunächst, die eskalierende Polemik zur Kenntnis zu nehmen; dies geht aus dem schon zitierten Brief an Johann Heinrich Blasius hervor:32

»Sie hatten mir auch ›Naturwissenschaft und Köhlerglaube‹ mitgegeben. Ich hatte diese Schrift noch nie gelesen, ja auch nicht danach gesucht, weil ich solche giftige Emanationen nicht liebe. Allein diese Schrift ist nicht bloss ein Erguss verdorbener Galle. Sie ist vernichtend. Und sonderbar genug, der Getroffene scheint für eine höhere Ansicht der Natur ohne den Köhlergeruch gar keinen Sinn zu haben. Ich hatte ihm meine Rede (Welche Auffassung der lebenden Natur ist die richtige?33) geschickt, und gerade über diese hat er weder privatim noch öffentlich ein anerkennendes Wort hervorbringen können oder mögen, obgleich ich hier doch auch eine Lanze gegen den Materialismus einlege. Sollte er wirklich glauben, dass man gegen den Materialismus nur mit Moses und Elias zu Felde ziehen kann?« 


Der erwähnte Vortrag enthält in der Tat Baers ausführlichste antimaterialistische Äußerungen; deshalb sollen seine Kernaussagen hier kurz zusammengefasst werden. 


5. Die richtige »Auffassung der lebenden Natur« als »Lanze gegen den Materialismus«


Dass Baer ausgerechnet Insektenliebhaber als (primäre) Adressaten seiner Reflexionen über das Verhältnis von Geist und Stoff gewählt hat, um so – wie er vier Jahre später in der Vorbemerkung zum Wiederabdruck betonte – mit einer eigenen Positionierung auf den Materialismus-Streit zu reagieren, wirkt auf den ersten Blick merkwürdig. Eine Erklärung bietet jedoch bereits die Einleitung: Insekten zeichnen sich durch Formenvielfalt, Metamorphose und eine »Mannigfaltigkeit der Triebe« aus. Letztere zeigt im zielgerichteten Verhalten die »Wirksamkeit einer geistigen Nöthigung«, so dass sich insgesamt »in den Einzelheiten das Allgemeine« erkennen lässt,34 und das ist bei Baer die Sinnhaftigkeit in den Vorgängen der in ständigem Wandel begriffenen Natur. Dafür bringt er nun eine Reihe von Beispielen aus den ökologischen Kreisläufen, deren adäquate Beurteilung dem Menschen nur gelingt, wenn er sich nicht ständig als Maßstab aller Dinge betrachtet. Baer exemplifiziert die Selbstüberschätzung des homo mensura mit einem berühmt gewordenen Gedankenexperiment, das auf zwei Kurzgeschichten von H. G. Wells (1866–1946), Die Zeitmaschine (1895) und Der neue Akzelerator (1901), vorausweist und im Gegensatz zum sonstigen Œuvre Baers (und zum Rest der Rede) sogar von philosophischer Seite wahrgenommen und gewürdigt wurde:35 Es geht dabei um das Verhältnis von Lebenszeit und kosmischer Zeit, durch das die Wahrnehmung der Welt ­relativiert wird. Hier sind die Entomologen besonders angesprochen, haben sie es doch in nicht unerheblichem Umfang mit kurzlebigen Insekten zu tun; für eine Eintagsfliege erscheint die Welt komplett statisch, sie wird das Phänomen der Veränderung nie kennenlernen. Umgekehrt würde eine Lebensverlängerung auf tausend Jahre zum Eindruck eines ständigen Wechsels der Natur führen. 


Wie gewinnt man nun daraus eine »Lanze gegen den Materialismus«? Zunächst einmal prangert Baer die Überschätzung der Sinne und der Erfahrung »weniger von Naturforschern als von Dilettanten«36 an, wichtiger ist ihm jedoch bei all dem Werden und Vergehen der Blick auf das »Bleibende«. Die Unsterblichkeit der Seele verbucht Baer vorsichtig nur als »Sehnsucht« des Menschen,37 aber was für ihn unstrittig ist, ist die Dauerhaftigkeit der »Lebens-Processe der organischen Körper« an sich, die den Stoff gestalten und die Baer »am liebsten die Gedanken der Schöpfung«38 nennt. Und hier sind wieder die Insekten gute Beispiele: Ihr komplexes Fortpflanzungs- und Sozialverhalten spiegelt nicht »Einsicht« – dafür gibt es gar keine physiologische Struktur –, es lässt vielmehr im Instinkt die Einwirkung eines (immateriellen, geistigen) »allgemeinen Willens« auf das einzelne Leben erkennen. Genauso ist eine Melodie mehr als eine Tonfolge, obwohl sie aus Tönen besteht, und Sprache wird zwar aus Lauten gebildet, aber zufällige Laute ergeben keine Worte. Insofern schließt Baer seinen Vortrag zuversichtlich: Der Materialismus liefert keineswegs die behauptete Weltdeutung, sondern ist eine vorübergehende Zeiterscheinung, die wegen ihrer Unhaltbarkeit nicht überdauern wird: »Glücklicher Weise ist dafür gesorgt, dass diese unwürdige und selbstmörderische Richtung nicht allgemein und beliebig werden kann.«39

6. Fazit


Karl Ernst von Baer ist ein großer Name in der Wissenschaftsgeschichte, und trotzdem sind viele Facetten seiner Person bislang unterschätzt worden oder unbekannt geblieben. Das zeigt, wie wichtig nach wie vor der direkte Rekurs auf Primärquellen ist, deren Erschließung ein Markenzeichen von Akademieprojekten darstellt. Gleichzeitig ist Baer ein gutes Beispiel dafür, dass die immer noch in vielen Köpfen vorhandene Gleichung ›Naturforschung, Vernunft und Empirie = Materialismus‹ nicht aufgeht; das mahnt auch heute vor allzu weitreichenden anthropologischen Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen sogenannter ›Leitwissenschaften‹, als die zurzeit Molekulargenetik und Hirnforschung gelten. Wissenschaftshistorische Forschung kann und will nicht die Geschichte als Lehrmeisterin anführen, aber sie lenkt den Blick auf grundsätzliche und immer wiederkehrende Fragen und ordnet Präferenzen bzw. Konjunkturen der jeweiligen Antworten in soziokulturelle Kontexte und gesellschaftlich-politische Interessenlagen ein. Ohne einen solchen Hintergrund gibt es kein Verständnis der Gegenwart und schon gar keine kritisch reflektierende Analyse. Das Plädoyer des Wissenschaftsrats für eine Förderung dieses Querschnittsfachs zwischen Geistes- und Naturwissenschaften entspricht insofern einer unverzichtbaren Funktion der Akademien im 21. Jahrhundert.


Allgemeine Literaturhinweise


Frederick Gregory, Scientific Materialism in 19th Century Germany, Dordrecht/Berlin 1977.


Annette Wittkau-Horgby, Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts, Göttingen 1998.


Andreas Arndt und Walter Jaeschke (Hg.), Materialismus und Spiritualismus. Philosophie und Wissenschaften nach 1848, Hamburg 2000.


Mario Bunge und Martin Mahner, Über die Natur der Dinge. Materialismus und Wissenschaft, Stuttgart/Leipzig 2004.


  1. 1Vgl. hierzu Thomas Junker, »Darwinismus, Materialismus und die Revolution von 1848 in Deutschland. Zur Interaktion von Politik und Wissenschaft«, inHistory and Philosophy of the Life Sciences 17 (1995), S. 271–302.

  2. 2Diese Kritik wurde wieder aufgegriffen bei Ernst Bloch, Das Materialismusprob­lem, seine Geschichte und Substanz, Frankfurt a. M. 1972.

  3. 3Carl Vogt, Physiologische Briefe für Gebildete aller Stände, Stuttgart 1847, S. 206.

  4. 4Rudolf Hermann Lotze, Medicinische Psychologie oder Physiologie der Seele, Leipzig 1852, S. 43.

  5. 5Rudolph Wagner, Physiologische Briefe (1851–1852), mit einer Einleitung und Anmerkungen hg. von Norbert Klatt, Göttingen 1997.

  6. 6Carl Vogt, Köhlerglaube und Wissenschaft. Eine Streitschrift gegen Hofrath Rudolph Wagner in Göttingen, Gießen 1855. Zum sprachlichen Niveau dieser Debatte Steffen Haßlauer, Polemik und Argumentation in der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts. Eine pragmalinguistische Untersuchung der Auseinandersetzung zwischen Carl Vogt und Rudolph Wagner um die »Seele«, Berlin 2010.

  7. 7Rudolph Wagner, Menschenschöpfung und Seelensubstanz. Ein anthropologischer Vortrag, gehalten in der ersten öffentlichen Sitzung der 31. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte zu Göttingen am 18. September 1854, Göttingen 1854, S. 14.

  8. 8Ebd., S. 15.

  9. 90 Rudolph Wagner, Ueber Wissen und Glauben mit besonderer Beziehung zur Zukunft der Seelen. Fortsetzung der Betrachtungen über »Menschenschöpfung und Seelen­substanz«, Göttingen 1854, S. 17.

  10. 10Ebd., S. 14.

  11. 11Vogt, Köhlerglaube (Fn. 6), S. 87–88. 

  12. 12Eduard Zeller, »Ueber Glauben und Wissen. Gegen Rudolf Wagner«, inDeutsches Museum. Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben 11 (1855), S. 385–405, hier S. 390 und 392.

  13. 13Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke (Hg.), Weltanschauung, Philosophie und Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert. Bd. 1: Der Materialismus-Streit, Hamburg 2007.

  14. 14Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke (Hg.), Der Materialismus-Streit. Texte von L. Büchner, H. Czolbe, L. Feuerbach, I. H. Fichte, J. Frauenstädt, J. Froschammer [!], J. Henle, J. Moleschott, M. J. Schleiden, C. Vogt und R. Wagner, Hamburg 2011. Der Band lag bei Drucklegung dieses Beitrags noch nicht vor, wir gehen jedoch davon aus, dass die im Folgenden zitierten »klassischen« Titel berücksichtigt sind.

  15. 15Neue Darstellung des Sensualismus. Ein Entwurf, Leipzig 1855.

  16. 16Der Kreislauf des Lebens. Physiologische Antworten auf Liebig’s Chemische Briefe, Mainz 1852.

  17. 17Kraft und Stoff. Empirisch-naturphilosophische Studien. In allgemein-verständ­licher Darstellung, Frankfurt am Main 1855.

  18. 18Die Idee der Persönlichkeit und der individuellen Fortdauer, Leipzig 1855, Nachdr. Hamburg 2011; interessant wäre auch Fichtes Vorwort zu Paul Janet, Der Materialismus unserer Zeit in Deutschland. Prüfung des Dr. Büchner’schen Systems, Paris 1866.

  19. 19Menschenseele und Physiologie. Eine Streitschrift gegen Professor Carl Vogt in Genf, München 1855.

  20. 20Die Naturwissenschaft in ihrem Einfluß auf Poesie, Moral und Philosophie, Leipzig 1855; Der Materialismus, seine Wahrheit und sein Irrthum. Eine Erwiderung auf Dr. Louis Büchners »Kraft und Stoff«, Leipzig 1856.

  21. 21Ortrun Riha und Thomas Schmuck, »Das allgemeinste Gesetz«. Karl Ernst von Baer (1792–1876) und die großen Diskurse des 19. Jahrhunderts, Aachen 2011. Verzeichnis entsprechender Publikationen auf S. 132 und 140–141. Es wird dort (S. 152–154) auch erstmals das Ausgreifen des Materialismus-Streits nach Wien dargestellt, wo die heftigen Reaktionen auf eine materialismuskritische Rede des renommierten Anatomen Josef Hyrtl (1810–1894) dessen Rückzug aus dem Universitätsbetrieb einläuteten.

  22. 22Thomas Schmuck, Baltische Genesis. Die Grundlegung der Embryologie im 
19. Jahrhundert, Aachen 2009. Der Band wurde von Ortrun Riha in Denkströme 4 (2010), S. 205–206, vorgestellt.

  23. 23Riha und Schmuck, »Das allgemeinste Gesetz« (Fn. 21). Zum Materialismus-Streit S. 126–156, zum Darwinismus-Streit S. 157–229.

  24. 24Karl Ernst von Baer, De ovi mammalium et hominis genesi, Leipzig 1827.

  25. 25Karl Ernst von Baer, Ueber Entwickelungsgeschichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion, 2 Bde., Königsberg 1828 und 1837.

  26. 26Karl Ernst von Baer, »Das allgemeinste Gesetz der Natur in aller Entwickelung. Ein Vortrag«, in ders, Reden und kleinere Aufsätze. Erster Theil: Reden, St. Petersburg 1864, Nachdruck mit einer Einleitung hg. von Olaf Breidbach und Michael Ghiselin, Hildesheim/Zürich/New York 2006, S. 35–74, hier S. 71–72 (im Original kursiv).

  27. 27Für den (marxistischen) Verfasser der einzigen Baer-Monographie des 20. Jahrhunderts ist diese Haltung ein unerklärliches Beispiel dafür, wie »zäh und lebendig metaphysische Vorurteile und Überbleibsel im Denken auch großer Naturforscher weiterleben« können: Boris Evgen’evič Raikov, Karl Ernst von Baer 1792–1876. Sein Leben und sein Werk, Leipzig 1968, hier S. 409.

  28. 28So Baer an den Braunschweiger Zoologen Johann Heinrich Blasius (1845–1912) in einem undatierten Brief (1863?), über den dessen Sohn, der Ornithologe Wilhelm Blasius (1845–1912) berichtet:Das Glaubenbekenntniß eines Naturforschers, Dorpat 1878, S. 11; abgedruckt auch bei Remigius Stölzle, Karl Ernst von Baer und seine Weltanschauung, ­Regensburg 1897, S. 652–653.

  29. 29Baer an den Geologen und Paläontologen Alexander Graf von Keyserling (1815–1891), zitiert nach Stölzle, Karl Ernst von Baer (Fn. 28), S. 167.

  30. 30Blasius, Glaubensbekenntniß (Fn. 28), S. 13.

  31. 31Karl Ernst von Baer, »Welche Auffassung der lebenden Natur ist die richtige? und wie ist diese Auffassung auf die Entomologie anzuwenden? Zur Eröffnung der Russischen entomologischen Gesellschaft im October 1860 gesprochen«, in ders., Reden und kleinere Aufsätze (Fn. 26), S. 237–284, hier S. 269.

  32. 32Blasius, Glaubensbekenntniß (Fn. 28), S. 12 (Hervorhebung im Original). Bei dem von Baer eingangs ungenau wiedergegebenen Titel handelt es sich um Carl Vogts Schrift Köhlerglaube und Wissenschaft. Der »Getroffene« ist Rudolph Wagner, über dessen Einlassungen zu Menschenschöpfung und Seelensubstanz bzw. Ueber Wissen und Glauben sich Baer hier abfällig äußert.

  33. 33Zitiert in Fn. 31.

  34. 34Baer, Richtige Auffassung (Fn. 31), S. 241.

  35. 35Hans Blumenberg, Lebenszeit und Weltzeit, Frankfurt a. M. 1986, S. 267–290; Oswaldo Market, »Vida y concepción del mundo. Un texto olvidado de Karl Ernst von Baer (1860)«, in Anales del seminario de historia de la filosofia 13 (1996), S. 209–234.

  36. 36Baer, Richtige Auffassung (Fn. 31), S. 270.

  37. 37Ebd., S. 269.

  38. 38Ebd., S. 274.

  39. 39Ebd., S. 283.
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Heft 7 (2011)
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1867-7061

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